Audioproduktion der Dokumentation "Charité intensiv: Station 43"

Audioproduktion der Dokumentation "Charité intensiv: Station 43"

Carl Gierstorfer über die Audioproduktion der Dokumentation "Charité intensiv: Station 43".

“Just be prepared und vertraue auf die Situation” Filmemacher Carl Gierstorfer.

Den Winter 2021 lang beobachtet der Regisseur Carl Gierstorfer auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie eine der Intensivstationen der Berliner Charité. Entstanden ist ein minimalistischer Dokumentarfilm ganz im Sinne des Direct Cinema, der Tragödien der Coronapandemie in diesem Mikrokosmos der Intensivstation 43 auf besondere Art sichtbar macht und gleichzeitig die Arbeit der KrankenhausmitarbeiterInnen würdigt. Trotz hochtechnisierter Intensivmedizin und großem persönlichen Einsatz, stößt das Personal immer wieder an die Grenzen dessen, was der Mensch vermag. Immer nah an ihren Protagonisten, ohne Kommentar und Effekthascherei, erzählt die vierteilige Doku-Serie vom Kampf gegen das Virus.

 

 

Aufgrund der Hygienevorschriften hat Carl Gierstorfer sowohl Regie geführt, als auch die Kamera- und Tonaufzeichnung alleine verantwortet. Er hat ein kleines und handliches Setup bestehend aus einer Sony Alpha 7S Kamera mit einem Richtrohr-Mikrofon gewählt. Das Equipment musste mehrfach täglich desinfiziert werden und wurde dadurch starken Belastungen ausgesetzt. “Ziel war es, nicht aufdringlich mit einer sperrigen Kamera zu wirken, mehr im Hintergrund zu verschwinden und gleichzeitig als Mensch nah und ansprechbar zu sein. Eine Kombination aus kommunizieren, drehen, aber oft auch nur da zu sein.” sagt Carl Gierstorfer.

Besonders die Tonaufnahmen sind eine große Herausforderung bei den Dreharbeiten. Die Protagonisten tragen ständig wechselnde und akustisch laute Schutzkittel und Masken und die medizinischen Geräte geben permanent Kontroll- und Warntöne von sich. Gleichzeitig werden auf der Tonebene die Emotionen transportiert, die die Situation erst fühlbar machen. Die Geräuschkulisse ist belastend stressig und sie steht oft erst beim Sterben und Trauern still.

 

 

“Ton war hier entscheidender als das Bild und in der Umsetzung ein völliger Seiltanz.” sagt Carl Gierstorfer. So konnten zum Beispiel Patienten und Angehörige selten verkabelt werden, da die Beobachtungen zu intim und oft zu spontan waren. Neben einfachen Røde und Sennheiser Funkstrecken setzte Carl Gierstorfer den Tentacle Track-E Rekorder ein: als Plant-Mic Recorder mit dem gerichteten DPA 4097 oder in Kombination mit einem Ansteckmikrofon. Das DPA 4097 kann direkt auf den Track-E gesteckt und mit dem Gooseneck feinjustiert werden. Die Kapsel ist durch die integrierte Schwinghalterung vor Körperschallübertragung geschützt und kann unauffällig im Raum oder am Ort des Geschehens eingesetzt werden.

 

 

Der Filmemacher fuhr häufig spontan bei Einsätzen mit dem Berliner ECMObil, einem intensivmedizinisch ausgestatteten Fahrzeug, mit und konnte mit dem Recorder die Fahrten unkompliziert aufzeichnen. Das Track-E bietet mit dem 32-Bit Floatingpoint einen deutlich erweiterten Dynamikbereich, so dass kein digitales Clipping auftritt. "Der Track-E lief einfach mit, dann konnte ich mich während des Drehs voll auf die inhaltlichen und visuellen Aspekte der Dokumentation konzentrieren. Ich musste mir nie Gedanken über den Pegel des Tons machen und hatte über mein Smartphone immer alles unter Kontrolle, falls ich etwas überprüfen wollte.” Mit einer Akkulaufzeit von 10 Stunden wurde der Recorder oft über viele Stunden vom medizinischen Personal getragen und hat wertvolles Material aufgezeichnet.

 

 

Wir haben dieses Projekt gerne unterstützt und können die berührende Doku-Serie nur empfehlen. Sämtliche Aufnahmen entstanden auf besonderen Wunsch und in offener Kommunikation mit den gefilmten Menschen. Ein Dokumentarfilm im Sinne des Direct Cinemas: genau beobachtend ist dies ein Dokument aus dem Pandemie-Winter 2021.

 

Die vierteilige Doku-Serie von Carl Gierstorfer und Co-Autorin Mareike Müller ist eine Produktion der DOCDAYS Productions GmbH im Auftrag des RBB (Produzentin: Antje Boehmert, Redaktion rbb: Ute Beutler und Barbara Lohoff). Fotos: Carl Gierstorfer / DOCDAYS Productions GmbH / RBB

 

Zu finden in der ARD-Mediathek: http://1.ard.de/charite_intensiv

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